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Inakzeptable Verdrängung des Mittelstandes aus den Quartieren

Seit 2003 weise ich auf den Umbau der Immobilienmärkte zu Kapitalverwertungsveranstaltungen hin.

Kürzlich (Juni 20010) hat das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) eine Studie publiziert, indem die Verdrängung des Mittelstandes an die Agglomaration aufgezeigt wird und ein Zusammenhang mit der Migration Gutverdienender hergestellt wird. Diese erhöhte Nachfrage erzeugt zwar Druck, ist aber sicherlich nicht der einzige Grund für die ständig steigenden Miet- und Immobilienpreise.

Hier mein Artikel in der NZZ am Sonntag vom 18. Juli 2010 in der Rubrik: «externe Standpunkt» dazu:
nzzas_immobilienpolitik_badran_-juli-2010

Hier die Replik des Hauseigentümerverbandes (HEV) eine Woche später am 25. Juli 2010.
Eher belustigend ist, dass ausgerechnet der HEV die «Insider-Outsider»-Theorie einbringt. Auf dem Mietmarkt herrscht nämlich Interessenkongruenz zwischen bestehenden Mietern von günstigen Wohnungen (Insider) und denen, die keine günstige Wohnung haben (Outsider). Beide Gruppen sind an möglichst tiefen Mieten interessiert. Bei den Eigentümern sieht das anders aus. EigentümerInnen (Insider) sind (vermeintlich) interessiert an Steigerung der Immobilienpreise. Kaufwillige NichteigentümerInnen (Outsider) sind jedoch an tiefen Preisen interessiert.
Wohl an den Vorlesungen nicht ganz aufgepasst…;-). Ganz abgesehen davon, dass der Artikel nicht auf meine Argumente eingeht. Ich fordere eben gerade nicht mehr Regulierung, sondern die Änderung der Eigentumsverhältnisse bei den Immobilien.

nzzas_immobilienpolitik_replikhev_badran