Warum Nein zur Winkelwiese
20. September 2008Anders als in Hollywood oder London haben die grössten Villen am Zürichberg, der Goldküste oder am Genfersee höchstens 450 m2 Wohnfläche. So auch die jetzige Villa Landolt an der Winkelwiese.
Dies ist Ausdruck unseres bürgerlich-liberalen Ehren-Codex, der die Unterschiede zwischen «Unten» und «Oben» nicht zu gross werden lässt. Der soziale Frieden in unserer auf Ausgleich bedachten Schweiz gründet auf dieser zentralen Wertebasis. Deshalb brauchen die Vermögenden hier (noch) keine Überwachungsanlagen und Bodyguards.
An der Winkelwiese soll nun für 2 Personen auf städtischem Boden eine 5-stöckige Villa mit 940 m2 Wohnfläche plus 400 m2 Wellnesszone sowie eine riesige Tiefgarage entstehen – nicht in Miami-Beach, sondern in unserer durchmischten Altstadt, in der es sonst nur Mehrfamilienhäuser gibt.
Ein solches Vorhaben widerspricht unseren Grundwerten und passt weder zu Zürich noch zu unserer engräumigen Altstadt. Es fällt in eine Zeit, in der der Immobilienmarkt auch für den Mittelstand sehr eng geworden ist. So eine Residenz ist mass- und respektlos und buchstäblich deplaziert.
Die geplante Villa Winkelwiese ist ein Projekt, das einen nicht vor Neid erblassen, sondern vor Scham erröten lässt. Stehen wir zusammen, ob jung oder alt, arm oder reich, links oder rechts, Angestellte oder Gewerbler, und setzen wir ein Zeichen für Zürich, dass wir solch extreme Verhältnisse auf städtischem Boden nicht wollen.
Zürich hat Masslosigkeit nicht nötig!
NEIN zur Vergabe der Villa Winkelwiese im Baurecht