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Die NZZ-Bilanz (2019) zu den Zürcher Nationalräten: Badran – die linke Wucht

NZZ vom 17. 8.2019:
Von der beliebten Parteisoldatin bis zum unbeirrbaren Exoten – die NZZ-Bilanz zu den Zürcher Nationalräten
Der Kanton Zürich stellt die grösste Delegation im Bundeshaus. Aber Grösse ist nicht alles. Welche der 35 Damen und Herren in den letzten vier Jahren aufgefallen sind – und welche nicht.

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https://www.nzz.ch/zuerich/nationalrat-die-nzz-bilanz-zu-den-35-zuerchern-in-bundesbern-ld.1501304

Die linke Wucht

Jacqueline Badran (sp.). (Bild: Keystone)

Jacqueline Badran (sp.). (Bild: Keystone)

Jacqueline Badran fällt allein schon durch ihre Erscheinung – wehende Mäntel, laute Stimme – auf. In Bern findet sie Gehör durch ihren wachen Geist, ihr Wissen und ihr pädagogisches Geschick. Es gebe in der Schweiz nur wenige Politiker, die es mit Badran punkto Überzeugungskraft aufnehmen könnten, sagte einmal der Politgeograf Michael Hermann. Es sei enorm, welche Wucht sie mit ihren Auftritten zu entwickeln vermöge. Wer gegen sie argumentativ bestehen will, muss parat sein. Auch thematisch hat sie in ihren acht Jahren im Bundeshaus ihre Spuren hinterlassen. Beinahe hätte sie es geschafft, die Lex Koller zu verschärfen. Bundesrat und Nationalrat unterstützten ihre Motionen, erst der Ständerat lehnte sie nach vehementem Lobbying der Wirtschaft ab. Auf Kurs ist sie hingegen mit ihrem Vorstoss, der verlangt, wichtige Infrastrukturen wie Wasserkraftwerke vor unerwünschten ausländischen Übernahmen zu schützen. Fraktionskollegen beschreiben sie als teamfähig, selbst wenn dies gegen aussen anders erscheinen möge.